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News rund um die Hotellerie - Mai 2021
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Hotel Affairs Consulting GmbH – Was uns am Herzen liegt…
Langsam scheint etwas Licht am Horizont aufzukommen. In nahezu allen Regionen Deutschlands ist wieder Tourismus möglich und die Hoteliers in bereits „geöffneten“ Bundesländern berichten von steigenden Buchungszahlen. Das stimmt uns positiv.
Dennoch zeigt sich auch hier abermals ein für Buchungswillige undurchsichtiger Flickenteppich aus Regelungen. So durften beispielsweise in der Modellregion Schlei Eckernförde bereits seit dem 19. April Gäste anreisen, in Bayern seit dem 21. Mai und in Mecklenburg-Vorpommern voraussichtlich erst ab dem 14. Juni 2021. Hier zeigt sich ein weiteres Mal, dass die Stimme des Tourismus nur zaghaft gehört wird.
Die Impfpriorisierung wird zum 07. Juni aufgehoben und ein Impfen für alle soll möglich werden. Ob dadurch ein weiterer Schub in die Pandemiebekämpfung gelangt – sei dahingestellt. Städte wie Düsseldorf vermelden, dass im Juni ausschließlich Impfstoff für Zweitimpfungen zur Verfügung steht. Wir blicken gespannt auf die Entwicklung an der Impffront und hoffen, dass alle, die möchten, tatsächlich absehbar ein Impfangebot erhalten werden.
Bleiben Sie gesund und zuversichtlich!
Ihre Stefanie Zimmermanns

3. Sitzung 2021 Arbeitskreis Hotelimmobilien – SUMMERJAM
Am 8. Juli 2021 findet in der Zeit von 14:00 bis 16:00 Uhr die 3. Sitzung des Arbeitskreises Hotelimmobilien 2021 statt, als virtuelle Sitzung über Zoom.
Die AK-Leiter Axel Deitermann und Andreas Martin sowie die Leiter der Regionalgruppe Österreich, Christian Walter und Roman Kopacek werden live aus Ferienhotels in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Italien berichten. Im Gespräch mit Hoteliers und Gästen werden sie ein authentisches Stimmungsbild der Lage vor Ort wiedergeben.
Für Mitglieder des AK Hotelimmobilien ist die Teilnahme kostenfrei. Gäste können für 150 € (zzgl. MwSt.) an der Sitzung teilnehmen. Eine Anmeldung ist erforderlich. Weitere Informationen unter: ak-hotelimmobilien.de/juli2021
Radisson Hotel Group setzt Expansion fort
Die Radisson Hotel Group setzt weiter auf Expansion und führt ihren ambitionierten Fünfjahres-Entwicklungsplan fort. Nach eigenen Angaben hat die nach Zimmern zweitgrößte Hotelgesellschaft der Welt im ersten Quartal 2021 Verträge für 16 weitere Hotels mit mehr als 2.000 Zimmern in der EMEA-Region unterzeichnet. Bereits im letzten Jahr hatte die Radisson Hotel Group mehr als 40 neue Vertragsunterzeichnungen in Europa, dem Nahen Osten und Afrika angekündigt.
Zu den aktuellen Neuzugängen zählen:
– Sechs Hotels der neuen Marke Radisson Individuals in Österreich, Bulgarien, Serbien und Afrika.
– Radisson Collection Morina Hotel in Tirana, das erste Radisson Collection Hotel in Albanien.
– Drei neue Radisson Blu Hotels in der Türkei, Albanien und Sambia. Das Radisson Blu Resort Mosi-oa-Tunya Livingstone in Sambia befindet sich in der Nähe der Victoriafälle.
– Zwei neue Radisson Red Hotels in Großbritannien und Finnland: das Radisson Red Gatwick und das Radisson Red Helsinki
– Fünf neue Hotels der Marke Radisson in Andorra, Montenegro, der Türkei und Ungarn. In Andorra und Montenegro ist Radisson nun erstmals vertreten.
„Zusammen mit unseren Geschäftspartnern ist es der Radisson Hotel Group gelungen, unser Wachstum auch in 2021 fortzusetzen“, sagt Elie Younes, Executive Vice President & Chief Development Officer EMEA der Radisson Hotel Group. „Dank des Engagements unserer Mitarbeiter und dem Vertrauen unserer Eigentümer ist unsere Flaggschiffmarke Radisson Blu mit mehr als 280 Hotels in der EMEA-Region vertreten und damit seit zehn Jahren die größte Marke im gehobenen Segment in Europa.“ Tophotel

Novum Hospitality plant Eröffnung von 20 „the niu“-Hotels bis 2025
Das „the niu“-Portfolio der Hamburger Hotelgruppe Novum Hospitality soll weiter wachsen: Bis 2025 rechnet die familiengeführte Hotelgruppe mit der Eröffnung von 20 „the niu“-Hotels in Deutschland. Mit den in der Vergangenheit eröffneten 25 Hotels soll sich damit die europaweite Präsenz der Eigenmarke zukünftig auf insgesamt 45 Häuser erhöhen.
Novum war in der Corona-Krise unter das Dach des staatlichen Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) geschlüpft und erhielt 45 Mio. €.
„Wir sind zuversichtlich, dass sich mit der erfolgreichen Umsetzung der Impfkampagne und dem Abklingen der Krisensituation der Hotelmarkt schrittweise erholt. Wir glauben nach wie vor an die Zukunft der Hotellerie und halten gemeinsam mit unseren Projektpartnern an der Realisierung der in unserer Pipeline befindlichen Neubauprojekte fest“, so CEO und Eigentümer David Etmenan. Derzeit befinden sich aktuell mehr als 50 Hotels der Novum Hospitality im operativen Betrieb.
20 „the niu“-Hotels mit über 5.000 Zimmern sind derzeit Teil der Projekt-Pipeline. Die nächsten Eröffnungen sind in Stuttgart, Eschborn und in Düsseldorf für Juni bzw. Juli 2021 geplant. Bis Ende des Jahres sollen sechs weitere Hotels, unter anderem an Standorten wie München, Konstanz, Köln und Erlangen, Eröffnung feiern. Dank fortschreitender Lockerungen der pandemiebedingten Beschränkungen rechnet Novum Hospitality mit der überwiegenden Re-Inbetriebnahme bis Ende Juni 2021. Tageskarte

Deutsche Hospitality setzt auf Nachhaltigkeit
Die Deutsche Hospitality definiert ihr Corporate-Social-Responsibilty-(CSR)-Engagement komplett neu und macht ihr Engagement für Umwelt und Gesellschaft zur Grundlage des unternehmerischen Handelns, teilt das Unternehmen mit. Demnach ist Nachhaltigkeit jetzt die Grundlage der globalen Unternehmensstrategie.
„Es muss für uns eine Selbstverständlichkeit sein, Entscheidungen für und nicht gegen die Umwelt und zukünftige Generationen zu treffen“, sagt CEO Marcus Bernhardt. Er sieht sein Unternehmen in der Verantwortung gegenüber der Umwelt, den Mitarbeitern, Kunden, und Stakeholdern wie Lieferanten und Partnern, und will hierfür verbindliche Standards setzen. Verantwortlich für die Entwicklung, Einführung und Umsetzung als Senior Manager CSR ist Lars Wahnschaffe.
Die CSR-Strategie der Deutschen Hospitality umfasst fünf zentrale Handlungsfelder. Immer hinterlegt sind diese mit konkreten Zielen. Für 2021 sind diese Ziele unter anderem die Etablierung des ersten CO2-neutral betriebenen Hotels, das Verbot von Hartseife und Gänseleber aus Stopfmast (Foie Gras). Das Angebot an vegetarischen und veganen Speisen soll 2021 in Europa bereits auf 30% steigen. Gefährdete Fischarten werden nicht mehr angeboten, nachhaltig zertifizierter und Fairtrade-Kaffee wird in Europa eingeführt. Abgeschafft wird der Coffee-to-go-Becher in Europa. Global werden Schulungsprogramme zur Nachhaltigkeit und zu Menschenrechten implementiert. Hotelvor9

Motel One startet Pilotprojekt
Motel One hat, als Partner der Bundesregierung, das erste Pilotprojekt für ein neues Ökosystem digitaler Identität gestartet. In der ersten Phase können Geschäftsreisende vier ausgewählter Unternehmen via Smartphone-App und QR-Code in 33 deutschen Motel One einchecken. Ziel ist es, den Check-in-Prozess zu digitalisieren und dafür im ersten Schritt den Meldeschein aus Papier zu ersetzen.
An der Umsetzung des Projekts arbeiten seit dem Startschuss durch die Bundeskanzlerin im Dezember letzten Jahres insgesamt 18 Unternehmen, darunter drei Hotelpartner. In den letzten Monaten konnte Motel One wesentliche Komponenten mitentwickeln und die technische Machbarkeit nachweisen. „Die entwickelte Lösung verringert die Kontaktpunkte während des Check-ins und leistet damit einen wichtigen Beitrag zu unserem Hygienekonzept, das auch in Zukunft einen komfortablen und sicheren Aufenthalt in unseren Häusern gewährleistet“, erklärt Daniel Müller, Co-CEO Motel One.
Dabei setzt Motel One nicht nur auf die Kontaktminimierung während Corona. Die digitale Übertragung von Daten beim Check-in spart nachweislich Zeit, reduziert Papiermüll und gewährleistet eine korrekte Vermittlung aller Meldeinformationen.
Im ersten Schritt des Pilotprojekts können Firmenreisende mit einem digitalen Nachweis über ihre Rechnungsadresse sowie einer Basis-ID per App den Meldeschein automatisch durch Scannen des QR-Codes ausfüllen. Dies ermöglicht einen nahtlosen, sicheren und verifizierbaren Austausch von Nachweisen.
Motel One nimmt derzeit mit 33 deutschen Motel One Häusern am Pilotprojekt teil. In Zusammenarbeit mit Denkwerk, Gubse, Cancom, IBM und weiteren Unternehmen wurden die technischen Voraussetzungen entwickelt und umgesetzt. Das Projekt wird in mehreren Wellen ausgerollt, bald werden dann alle deutschen Standorte mit eingebunden sein. Hogapage

MEININGER Hotels auf Expansionskurs
MEININGER Hotels wächst weiter: Fünf Häuser sollen in diesem Jahr eröffnet werden. Im Mai wird das dritte Haus in Frankreich seine Türen öffnen: Das MEININGER Hotel Bordeaux Gare Saint-Jean, im südlichen Stadtviertel der beliebten Weinstadt an der Garonne gelegen, unweit des Hauptbahnhofs.
Die Hotelkette bleibt auch in Bordeaux ihrem Hybrid-Konzept treu. Das neue Hotel bietet 162 Zimmer mit 2, 3, 4 oder 6 Betten. Auch die Ausstattung ist wie gewohnt: Es gibt eine große Gemeinschaftsküche, kostenloses WLAN, Waschmaschine und Trockner für die Gäste – und besonders geeignet für Familien mit Kindern – eine Kinderspielecke und die in allen Häusern so beliebte Game Zone mit Kicker und Billardtisch.
Ende 2021 soll noch ein viertes Hotel in Frankreich folgen – in Marseille. Es entsteht im Stadtteil La Joliette des 2. Arrondissements, nördlich des Alten Hafens. Nach Zürich, Bordeaux und Marseille stehen noch zwei weitere MEININGER-Hotelneueröffnungen in diesem Jahr an: Innsbruck und Genf. DEAL Magazin

Anantara baut Präsenz in Europa aus
Die asiatische Luxushotelmarke Anantara kündigt für Herbst eine Eröffnung in Amsterdam an und setzt damit ihren Wachstumskurs in Europa fort. Nach einem Rebranding wird das bisherige NH Collection Grand Hotel Krasnapolsky im Herbst 2021 als Anantara Grand Hotel Krasnapolsky Amsterdam wieder eröffnen. Das im Herzen der niederländischen Metropole gelegene 5-Sterne-Hotel ist dann das dritte Anantara in Europa – nach Portugal und Spanien.
Anantara hat bereits weitere Hotelstarts im Visier. Im Jahresverlauf folgt die Eröffnung zweier Häuser in Italien und Ungarn. Das Anantara Palazzo Naiadi Rome und das Anantara New York Palace Budapest erweitern dann das Portfolio.
Die Marke Anantara gehört zum thailändischen Unternehmen Minor Hotels, das als Eigentümer, Betreiber und Investor in rund 50 Ländern tätig ist. Neben den eigenen Marken Anantara, Avani, Tivoli, Oaks, M Collection, NH Collection, NH, nhow sowie Elewana managt Minor Hotels Häuser der Marken Marriott, Four Seasons, St. Regis, Radisson Blu und Minor International. AHGZ
Die Branchenstimmung steigt
Die Stimmung in der Immobilienbranche hat sich nach der Ernüchterung im April offenbar deutlich verbessert. Der Deutsche-Hypo-Index, für den rund 1.200 Immobilienexperten befragt wurden, ist im Mai um 8,3% gestiegen und liegt damit erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie wieder über der 80-Punkte-Marke (84 Zählerpunkte).
Sowohl die Werte für Investments (+7,3%) als auch für die Mietmärkte (+9,5%) legten zu. Außerdem entwickeln sich alle Nutzungsarten positiv: Mit zweistelligen Wachstumsraten stechen das Hotelklima (+46%) und das Handelsklima (+26%) hervor, wenngleich beide im niedrigen Bereich von 40 bzw. 44 Zählerpunkten rangieren. Thomas Daily
BGH erklärt Booking-Bestpreisklausel für rechtswidrig
Der Kartellsenat des Bundesgerichtshofs hat entschieden, dass die bis Februar 2016 von Booking verwendeten „engen Bestpreisklauseln“ nicht mit dem Kartellrecht vereinbar sind.
Der Streit reicht bis ins Jahr 2015 zurück, als die allgemeinen Geschäftsbedingungen von Booking eine „enge Bestpreisklausel“ vorsahen, nach der Hotels ihre Zimmer auf der eigenen Internetseite nicht zu niedrigeren Preisen oder besseren Konditionen anbieten als auf booking.com. Allerdings konnten die Hotelzimmer auf anderen Online-Buchungsportalen oder, unter der Voraussetzung, dass dafür online keine Werbung oder Veröffentlichung erfolgte, auch „offline“ günstiger angeboten werden.
Das Bundeskartellamt stellte im Dezember 2015 fest, dass eine solche Klausel kartellrechtswidrig sei und untersagte ihre weitere Verwendung ab 1. Februar 2016. Seitdem wird sie von Booking nicht mehr angewandt. Auf eine Beschwerde von Booking hin hob das Oberlandesgericht Düsseldorf die Verfügung des Bundeskartellamts jedoch auf. Es erklärte, die engen Bestpreisklauseln beeinträchtigten zwar den Wettbewerb, seien aber als notwendige Nebenabreden der Vermittlungsverträge mit den Hotelunternehmen vom Kartellverbot nicht erfasst.
Nun hat der Kartellsenat die Entscheidung des OLG Düsseldorf aufgehoben und die Beschwerde von Booking zurückgewiesen. Zur Begründung heißt es, die enge Bestpreisklausel beschränke den Wettbewerb beim Anbieten von Hotelzimmern. Wenn die gebundenen Hotels im eigenen Online-Vertrieb keine günstigeren Zimmerpreise und Vertragsbedingungen anbieten dürften als auf Booking, werde ihnen „die naheliegende Möglichkeit genommen, die eingesparte Vermittlungsprovision vollständig oder teilweise in Form von Preissenkungen weiterzugeben und dadurch Kunden zu werben“.
Die für die engen Bestpreisklauseln geltend gemachten wettbewerbsfördernden Aspekte, wie die Sicherung einer angemessenen Vergütung für die Plattformleistung durch Lösung des „Trittbrettfahrerproblems“ – Gäste buchen direkt beim Hotel, nachdem sie sich auf Booking informiert haben – oder eine erhöhte Markttransparenz für die Verbraucher, müssten sorgfältig gegen ihre wettbewerbsbeschränkenden Aspekte abgewogen werden, heißt es weiter.
Die enge Bestpreisklausel könnte als Nebenabrede zum Plattformvertrag nur dann vom Verbot ausgenommen sein, wenn sie für dessen Durchführung objektiv notwendig wäre. Das sei nicht der Fall, stellten die Richter klar. Zweck des Vertrags zwischen Booking und den Hotelunternehmen sei die Online-Vermittlung von Hotelzimmern. Für diesen Vertragszweck sei die enge Bestpreisklausel „keine unerlässliche Nebenabrede“. Schließlich hätten Ermittlungen des Bundeskartellamts ergeben, dass Booking nach allen maßgeblichen Parametern wie Umsatz, Marktanteil, Buchungsmengen, Zahl der Hotelpartner und Anzahl der Hotelstandorte seine Marktstellung in Deutschland weiter habe stärken können. Hotelvor9
Revenge Travel - Hotel Affairs Consulting geht von einer baldigen Markterholung aus
Nach einem jahrelangen höher, schneller, weiter mit alljährlichen neuen Rekordergebnissen ist der deutsche Hotelmarkt mit einer nie dagewesenen Krise konfrontiert. Die eingeführten Reise- und Beherbergungsbeschränkungen zur Eindämmung der Pandemie ließen die Übernachtungszahlen seit April 2020 rapide sinken. 2021 zeigt bis dato leider aufgrund von „Endloslockdowns“ noch keine Perspektive. Die Zahlen im ersten Quartal 2021 liegen bis zu 85% unter den Vorjahreszahlen. Etwas Licht am Horizont zeigt die nun stark zunehmende Zahl der Geimpften, die zaghaft aufkommenden Öffnungsperspektiven sowie die Entwicklung des digitalen Impfpasses mit den entsprechenden Freiheiten für Geimpfte und Genesene.
Nach Einschätzung der Hotel Affairs Consulting wird es allerdings zu einer schnellen Markterholung kommen, sobald ein Großteil der Bevölkerung geimpft ist. Der Mensch ist ein soziales Wesen und sucht Kontakte zu anderen Menschen. Hotellerie und Gastronomie sind ein wesentlicher Baustein des Wohlbefindens und der Geselligkeit in unserem Land. Neben Events, Kunst und Kultur gehört die Hotellerie und Gastronomie zu den Bereichen unseres Lebens, die die Qualität und die Lebensfreude maßgeblich beeinflussen. Die Bevölkerung lechzt nach Normalität, nach gemeinsamen Treffen und nach Nähe zu anderen Menschen. Wir möchten nicht mehr ausschließlich über Videokonferenzen miteinander in Kontakt stehen, bei denen nahezu jede Möglichkeit des persönlichen Netzwerkens verloren geht. Der gemeinsam Tagesausklang im Restaurant oder an der Bar, bei dem auch ein persönliches Wort gesprochen wird, fehlt.
Wir kommen zu dieser Einschätzung nicht zuletzt aufgrund der ersten Untersuchung des Kompetenzzentrums Tourismus des Bundes zum Thema „Revenge Travel“, den so genannten Rachereisen. Das Phänomen konnte bereits im Kleinen im Januar in der verschneiten Eifel sowie im Sauerland beobachtet werden, als auf einmal Menschenmassen dorthin pilgerten. Ein ähnliches Szenario zeigte sich nach Aufheben der Reisewarnung für Mallorca. Die Menschen möchten gerne die entgangenen Reisen, „nachholen“, sobald die Möglichkeit besteht.
„Nachholen wird allerdings für die Branche unmöglich, die Nichtlagerfähigkeit eines Hotelbettes bedeutet, dass ein heute nicht verkauftes Bett im Hotel unwiederbringlich verloren ist, der Umsatz kann definitiv nicht mehr nachgeholt werden“, so Stefanie Zimmermanns. Dennoch zeigt uns diese erste Untersuchung in Kombination mit zahlreichen positiven weiteren Abfragen des künftigen Reiseverhaltens eine absehbare Markterholung auf.
Unserer Einschätzung nach, wird jedoch die Erholung innerhalb der sehr messe-, event- und kongressabhängigen Städte etwas länger andauern. Auch wenn Deutschland hier weltweit unter den TOP-Ten Destinationen platziert ist, wird es dauern, bis wieder entsprechend große Veranstaltungen stattfinden können. Erschwerend kommt hinzu, dass innerhalb dieser Destinationen der Anteil ausländischer Übernachtungen bei min. 40% und darüber liegt. In national geprägten Destinationen wird die Erholung schneller und deutlicher spürbar sein, wie auch die Statistik des vergangenen Sommers aufzeigt.
Als so genannte „Krisengewinner“, soweit es dieser Begriff überhaupt gewählt werden kann, können nicht zuletzt aufgrund des „Revenge Travel“ die innerdeutschen Ferienregionen genannt werden. Wobei auch hier klar sein muss, dass es einer schnellen, nachhaltigen und verlässlichen Öffnungsperspektive bedarf.
43% weniger Übernachtungen im März 2021
Nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes Wiesbaden gab es in den Beherbergungsbetrieben in Deutschland im März 2021 insgesamt 9,1 Mio. Übernachtungen von in- und ausländischen Gästen. Das waren 42,7% weniger als im März 2020.
Bei den ausländischen Gästen sank die Zahl der Übernachtungen um 53,5% (auf 0,9 Mio.) im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Inland sank im Vergleich zum März 2020 um 41,1% (auf 8,2 Mio.).
Im Vergleich zu Januar und Februar 2021 (mit jeweils 76% weniger Übernachtungen gegenüber dem Vorjahresmonat) fiel der Rückgang im März 2021 relativ moderat aus, da sich die Einschränkungen infolge der Pandemie bereits im März 2020 erheblich auf die Zahl der Gästeübernachtungen in Deutschland ausgewirkt hatte. Maßgeblich dafür war das seit Mitte März 2020 geltende Beherbergungsverbot für privatreisende Gäste. Im Vergleich zum Vorkrisenmonat März 2019 ergibt sich für März 2021 ein Rückgang der Übernachtungen von 72,4%.
Diese Ergebnisse zeigen deutlich die Folgen der Corona-Krise mit wiederholten Beherbergungsverboten oder -einschränkungen. Von den etwa 52.000 erfassten Beherbergungsbetrieben hatten im März 2021 lediglich 30.114 geöffnet.



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