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News rund um die Hotellerie - Juli / August 2020
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I. Hybride Sitzung mit Präsenzveranstaltung 2020 Arbeitskreis Hotelimmobilien - AC Hotel by Marriott Innsbruck
Am 23. September findet im AC Hotel by Marriott Innsbruck von 09:30 bis 16:30 Uhr die nächste Sitzung des Arbeitskreises Hotelimmobilien 2020 statt. Einer der Themenschwerpunkte wird der Hotelmarkt Österreich sein. Weiterhin wird es einen Vortrag sowie eine anschließende Diskussionsrunde zum Thema „Erfahrungen aus der Krise: Wie sieht der Pachtvertrag der Zukunft aus?“ geben, moderiert von Axel Deitermann, Andreas Martin, und Roman Kopacek. Anschließend werden vier neue Hotelprojekte in der DACH-Region vorgestellt., u.a. das „VELA Hotel Oberwirt in Reit im Winkl“, präsentiert von Axel Deitermann.
Am Vortag wird es nachmittags einen City-Rundgang durch Innsbruck geben sowie eine exklusive Abendveranstaltung im aDLERS Lifestyle-Hotel Innsbruck (max. 90 Teilnehmer).
Aufgrund der gegebenen Corona-Auflagen ist die Teilnehmerzahl auf 100 Personen begrenzt. Die Veranstaltung ist bereits ausgebucht. Eine Anmeldung ist nur auf Warteliste möglich.
Für diejenigen, die nicht anreisen können, oder die keinen Platz mehr erhalten, wird die Sitzung per zoom-Meeting digital übertragen. Weitere Informationen unter: https://ak-hotelimmobilien.de/innsbruck/
Gerüchte um Fusion von Accor und IHG
Der französische Hotelkonzern Accor und die britische InterContinental Hotels Group (IHG) sollen eine mögliche Fusion prüfen. Nach Informationen der französischen Zeitung “Le Figaro” gab es Anfang Juni ein Sondierungsgespräch hierzu, das von Accor ausgegangen sein soll. Der französische Hotelkonzern soll ein Team zusammengestellt haben, das sich diesem Projekt widmet. Accor wollte das Gerücht auf Anfrage von “Le Figaro” nicht kommentieren.
Die beiden Hotelkonzerne haben im ersten Halbjahr aufgrund der globalen Corona-Krise mehr als 40% Umsatz verloren und umfassende Sparmaßnahmen angekündigt.
Sollten Accor und IHG fusionieren, entstünde der weltgrößte Hotelkonzern mit mehr als 1,5 Mio. Zimmern. Bislang hält Marriott International diesen Rang mit 1,4 Mio. Zimmern. Thomas Daily
Motel One – Geschäftszahlen: Zuversicht trotz hoher Verluste
Nach einem jahrelangen meist zweistelligen Wachstum pro Jahr herrscht bei Motel One aktuell Krisenstimmung: Im zweiten Quartal 2020 musste Motel One erstmals in seiner Firmengeschichte einen Verlust hinnehmen.
Das erste Halbjahr 2020 schließt Motel One mit einer Auslastung von 31% (Vorjahr: 75%), einem Umsatz von 120 Mio. € (Vorjahr: 267 Mio. €) sowie einem EBITDA von -14 Mio. € (Vorjahr: 83 Mio. €) ab.
Jedoch konnten durch striktes Kostenmanagement, Kurzarbeit und Gehaltsverzicht des Managements die Verluste etwas abgefedert werden, so dass noch ein positiver EBITDAR von 44 Mio. € (Vorjahr 144 Mio. €) verzeichnet werden konnte. Nach Zinsen, Abschreibungen und Steuern verzeichnet die Budget Design Hotelgruppe nach einem Plus im Vorjahr insgesamt einen Verlust von 51 Mio. €.
Trotzdem ist Motel One positiv gestimmt: Seit Mitte Juni sind alle Hotels wieder geöffnet (in UK teilweise ab Juli) und die Auslastungen steigen kontinuierlich. An vielen Standorten sieht Firmenchef Dieter Müller wieder „Licht am Ende des Tunnels“. Hierzulande funktionierten derzeit Standorte an der See wie Lübeck oder Rostock am besten. Grundsätzlich sei die Auslastung bei Motel One zwischen Montag und Donnerstag besser als am Wochenende. Hotels in Städten wie Hamburg und München seien auch gefragt.
Die Hygiene- und Sicherheitsstandards hat Motel One weiter ausgebaut und setzt zudem auf neueste Technologien der Virenbekämpfung. Tageskarte

Intercontinental-Umsatz halbiert sich im ersten Halbjahr
Die InterContinental Hotels Group hat die Halbjahreszahlen vorgelegt: Die Einnahmen halbierten sich in der ersten Hälfte des Jahres 2020 nahezu, und der Gewinn brach um 82% ein. Als Konsequenz kündigte Konzernchef Keith Barr einen Abbau von 10% der Stellen in der Verwaltung an.
Laut des Unternehmens sank der Gruppenumsatz in den ersten sechs Monaten um 45% auf 1,06 Mrd. €. Das operative Geschäft wurde mit einem Verlust von 197 Mio. € abgeschlossen, verglichen mit einem Gewinn von 375 Mio. € im Vorjahreszeitraum.
Schließungen und Reisebeschränkungen ließen den konzernweiten RevPar (Erlös pro verfügbarem Zimmer) im ersten Halbjahr insgesamt um 52% absacken (im zweiten Quartal: -75%).
Der RevPar für Kontinentaleuropa sank im ersten Halbjahr um 67% (im zweiten Quartal: -96%). Gegen Ende des zweiten Quartals hat sich die weltweite Auslastung von zeitweise 25% auf 45% bis in den Juli hinein verbessert.
Trotzdem will IHG weiter wachsen. Im ersten Halbjahr wurden 90 Hotels eröffnet und fast jeden Tag ein Hotelprojekt neu unterzeichnet, darunter fast 100 Häuser für die Holiday Inn-Markenfamilie. Tageskarte

Coronakrise führt bei Marriott zu hohen Verlusten
Marriott hat wegen der Corona-Pandemie im zweiten Quartal deutlich weniger Umsatz gemacht und ist in die roten Zahlen gerutscht. Die Erlöse der weltweit größten Hotelkette sanken um 72% auf US $ 1,46 Mrd. (1,24 Mrd. €). Der Umsatz pro verfügbarem Zimmer (Revpar) brach sogar um 84,4% ein. Unterm Strich verzeichnete Marriott einen Verlust von US $ 234 Mio. Im Vorjahresquartal hatte Marriott noch einen Gewinn in ähnlicher Höhe verbuchen können.
Trotz des dramatischen Einbruchs blieb Konzernchef Arne Sorenson zuversichtlich: „Während unser Geschäft weiterhin deutlich durch Covid-19 belastet wird, sehen wir dauerhafte Zeichen einer sich erholenden Nachfrage.“
In der Krise setzt Marriott weiter voll auf den Ausbau der Kapazitäten: „Unsere Pipeline ist mit etwa 510.000 Zimmern, von denen sich 45% im Bau befinden, nach wie vor stark. Wir freuen uns, dass sich die Eigentümer weiterhin für unsere Marken entscheiden. In der ersten Jahreshälfte haben wir im asiatisch-pazifischen Raum 30% mehr Verträge unterzeichnet als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Bis zum Ende des zweiten Quartals war unsere weltweite Zimmerverteilung im Vergleich zum Vorjahr netto um 4,1% gewachsen. Da die Einschränkungen im Zusammenhang mit der Pandemie die Bauzeiten verlangsamen, besteht Unsicherheit bezüglich des künftigen Zimmerwachstums. Angesichts der aktuellen Trends gehen wir davon aus, dass die Zimmer für das Gesamtjahr netto um 2 bis 3% wachsen könnten“, so Arne Sorenson.
Ohnehin erwartet der Chef des weltgrößten Hotelunternehmens nicht, dass das Coronavirus die Hotelindustrie für immer auf den Kopf stellen wird. Seiner Meinung nach seien die Auswirkungen der Pandemie zwar schlimmer als die Terroranschläge vom 11. September und die Finanzkrise 2008 zusammen. Laut Sorenson sei es jedoch übertrieben, dass das Coronavirus das Geschäftsmodell der Hotellerie für immer verändern werde. So sei auch während der letzten Krisen (z.B. US-Rezession 1991, dem Platzen der Technologieblase 2001, den Terroranschlägen vom 11. September und der Finanzkrise 2008) gesagt worden, dass sich die Branche dauerhaft verändern werde. Nach jedem Abschwung hätten sich die Hotels aber wieder erholt. Dies erwarte er auch in der aktuellen Coronakrise. Tageskarte

NH Hotels trotz Einbußen zuversichtlich
Die globalen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie haben die NH Hotel Group stark getroffen: Im April und Mai waren nur 5% der Häuser geöffnet, Ende Juli waren es wieder 70%. Gleichzeitig ging der Umsatz im ersten Halbjahr um 62,4% auf 309,3 Mio. € zurück.
Im Vorjahreszeitraum lag der Umsatz noch bei 821,5 Mio. €. Das EBITDA aus Geschäftstätigkeit reduzierte sich im ersten Halbjahr auf -33,8 Mio. € und der Gesamtumsatz auf -218,5 Mio. €.
Mit verschiedenen Maßnahmen ist es dem Hotelunternehmen allerdings gelungen, laufende Kosten zu senken und Liquidität zu sichern. Der seit Beginn der Coronakrise umgesetzte Notfallplan reduzierte die Betriebskosten – ohne Leasingverträge – im zweiten Quartal um 70% und einschließlich Mieteinsparungen um 59%.
Zusätzlich zur Annullierung geplanter Investitionen und zur Aussetzung der Dividende hat die NH Hotel Group ein dreijähriges Konsortialdarlehen in Höhe von 250 Mio. € aufgenommen und im Rahmen einer bestehenden revolvierenden Kreditfazilität in Höhe von 250 Mio. € einen Verzicht auf seine Financial-Covenants erhalten. Dadurch verfügt die Gruppe Ende Juni über liquide Mittel in Höhe von rund 600 Mio. €.
In Europa sei die Auslastung der in Betrieb befindlichen Hotels von 31% im Juni auf geschätzte 40% bis 45% bis Ende Juli gestiegen. Die Erholung werde von inländischen Reisen angetrieben. Die internationale Nachfrage sei durch eingeschränktes Reisen nach wie vor gering. 60% bis 70% des Geschäfts entfielen auf das B2C-Segment. AHGZ

Premier Inn expandiert in Deutschland
Die britische Hotelmarke Premier Inn expandiert in Deutschland weiter und eröffnet bis Ende des Jahres noch insgesamt vier Neubauten. Damit knackt Premier Inn die selbstgesteckte Zielmarke von 20 Hotels in Deutschland.
Die Hotels stehen in Stuttgart-Feuerbach, am Essener Hauptbahnhof, in Leipzig an der Oper und in Hamburg Stadtteil St. Pauli.
Mit den vier anstehenden Eröffnungen erhöht die Premium-Economy-Marke ihr Portfolio auf dem deutschen Markt auf insgesamt 23 Häuser mit rund 3.000 Zimmern. Hotelvor9

BWH Hotel Group trotz Corona auf Wachstumskurs
Im ersten Halbjahr hat die BWH Hotel Group Central Europe 19 Neuzugänge bzw. Start neuer Hotelprojekte mit rund 2.000 Zimmern verzeichnet. Von den Häusern befinden sich 15 in Deutschland. Die meisten treten als eine der 18 Full-Brands des Unternehmens wie Best Western, Best Western Plus oder Best Western Premier am Markt auf.
Die neue Lifestyle-Marke Aiden ist seit Jahresbeginn in Deutschland im schwäbischen Biberach an der Riß vertreten. Sie wird im Sommer 2021 mit einem Neubau in Steyr ihre Premiere in Österreich feiern. Zu den weiteren Neuzugängen zählen sechs Stadthotels in Cottbus, Empfingen, Essen, Frankfurt, Wuppertal und Prag, zwei Urlaubshotels in Ottobeuren und in Zell am See in Österreich, ein Designhotel im niedersächsischen Einbeck und das größte deutsche Hotel der Gruppe mit 351 Zimmern in Hannover. Hotelvor9

Stayery setzt Expansionskurs fort
Die Serviced-Apartment-Marke Stayery setzt ihren Wachstumskurs fort und hat die Eröffnung vier neuer Häuser angekündigt: Bereits im nächsten Jahr öffnen die Stayery-Häuser in Frankfurt (139 Apartments) und Köln (30 Apartments). Für 2022 sind Eröffnungen in Dresden (125 Apartments) und Mönchengladbach (53 Apartments) geplant.
Zudem sind derzeit zwei weitere Projekte an neuen Standorten in fortgeschrittenen Verhandlungen. Stayery plant auch in den kommenden Jahren weiter zu wachsen und durch Unterzeichnung neuer Pachtverträge weitere Standorte zu eröffnen.
„Wir setzen den Expansionskurs unserer Marke Stayery trotz der Folgen der Corona-Pandemie wie geplant fort. In Kürze können wir auch eine weitere Neueröffnung in Süddeutschland verkünden. Trotz dieses insgesamt positiven Ausblicks sind wir – wie das gesamte Beherbergungsgewerbe – von den Auswirkungen der Coronakrise betroffen. Da wir als Zielgruppe jedoch stark auf Longstay setzen, ist unsere Auslastungsquote nicht so drastisch gesunken wie beispielsweise die von Hotels. Dennoch mussten wir Einbußen verkraften. Um diese aufzufangen, haben wir Kurzarbeit beantragt und vertrauensvolle Gespräche mit unseren Vermietern aufgenommen“, sagt Hannibal DuMont Schütte, Geschäftsführer der Stayery.
Stayery erwartet aufgrund der Folgen der Corona-Pandemie zwar, dass sich das Reiseverhalten verändern wird, der Bedarf nach zielgruppengerechten Unterkünften aber aufgrund von Megatrends wie zunehmender Mobilität oder Urbanisierung weiterhin bestehen bleibt. DFPA

Mehr als 50 Tribe-Hotels in der Pipeline
Accor baut seinen Lifestyle-Bereich mit der schnell expandierenden Midscale-Marke Tribe weiter aus: Weltweit sollen mehr als 50 Hotels eröffnen. In Europa werden derzeit zusätzlich zu bereits unterzeichneten Hotelprojekten in Paris, Amsterdam und Warschau weitere Planungen an Standorten wie Berlin, London, Brüssel, Lissabon und Wien vorangetrieben. 2020 wird das erste Hotel der Marke in Europa eröffnet, das Tribe Paris Batignolles.
In den kommenden fünf Jahren sollen sogar insgesamt 150 Hotels weltweit eröffnen, die auf eine neue Zielgruppe von Reisenden zugeschnitten sind, welche nach besonderen und preiswerten Erfahrungen sucht.
Tribe ist eine alternative Lifestyle-Marke, die die Regeln der Hospitality neu definieren soll, um die Bedürfnisse und Wünsche des modernen Reisenden zu erfüllen, ohne dabei Kompromisse bei Eleganz, Stil oder Originalität einzugehen. Die Marke gestaltet öffentliche Bereiche und Gästezimmer als multifunktionale Räume, die Interaktionen zwischen den Gästen fördern und gleichzeitig das Gefühl eines „Zuhauses auf Reisen“ schaffen sollen. Tophotel

DER Touristik steigt bei Aldiana-Club-Resorts ein
Die DER Touristik steigt in das Premium-Segment für Cluburlaub ein und wird Gesellschafter von Aldiana Club Resorts, einem der renommiertesten europäischen Anbieter von hochwertigem Cluburlaub.
Am 9. Juli 2020 hat die DER Touristik einen Vertrag zum Erwerb von 50% der Aldiana Holding GmbH (Oberursel) von der Schweizer LMEY Investments AG (Zug) unterzeichnet. An dem neuen Joint Venture werden der Reisekonzern DER Touristik und die Investmentgesellschaft LMEY jeweils 50% halten.
„Aldiana passt ideal in unser Portfolio an Reiseangeboten, denn wir wollen auch im hochwertigen Cluburlaub-Segment wachsen“, sagt Sören Hartmann, CEO DER Touristik Group. „Unsere Hotelmarke Sentido mit 4- und 5-Sterne-Häusern, unser Familien-Club Calimera mit Anlagen im 3- bis 4-Sterne-Bereich werden durch Aldiana perfekt ergänzt. Aldiana soll mit neuen Clubs weiter expandieren. Der Immobilienentwickler LMEY und die DER Touristik mit ihrem starken Vertrieb bieten dafür den optimalen Rahmen“, so Sören Hartmann.
Die DER Touristik Group ist die Reisesparte der REWE Group und hat sich als „Dach für starke Marken“ bereits in 16 europäischen Ländern aufgestellt. Von dort aus bringt die DER Touristik Reisegäste in fast alle Länder der Welt. DER Touristik

citizenM Hotels kommen nach Deutschland
Die niederländische Hotelmarke citizenM startet eine Zusammenarbeit mit dem deutschen Projektentwickler GBI. Das Unternehmen ist derzeit auf der Suche nach Standorten für den Einstieg in den deutschen Hotelmarkt.
Der Schwerpunkt für die Expansion in Deutschland wird auf vier Städten liegen: München, Hamburg, Frankfurt am Main und Berlin. An jedem dieser Standorte sollen gleich mehrere Hotels eröffnet werden. GBI und citizenM wollen nun geeignete Grundstücke und Objekte für den Erwerb ausfindig machen und dann gemeinsam die citizenM Hotels schlüsselfertig bauen.
Im März 2019 gewann citizenM mit GIC, dem Staatsfonds Singapurs, seinen dritten Investor und erhöhte damit den Wert des Unternehmens auf 2 Mrd. €. Nach dem Private Equity-Unternehmen KRC Capital und dem niederländischen Pensionsfonds APG übernahm GIC damit ebenfalls Anteile an citizenM. Gemeinsam haben sich die Investoren verpflichtet, 750 Mio. € an neuem Eigenkapital in zukünftige Hotelentwicklungen zu investieren. Tageskarte
Top 50 der Hotelgesellschaften wachsen weiter
Laut einem Ranking der AHGZ haben die 50 umsatzstärksten Hotelgesellschaften in Deutschland 2019 das zehnte Mal in Folge ihren Gesamtumsatz gesteigert. Der Nettogesamtumsatz aller betrachteten Ketten erreichte zusammen 10,75 Mrd. € (Vorjahr: 9,85 Mrd. €). Das Umsatzplus lag bei 9,1%.
Fast alle Ketten verzeichneten demnach eine erfreuliche Entwicklung ihrer Kennzahlen. So wuchs der Umsatz pro Hotel um 2,2% auf 4,7 Mio. €. Die durchschnittliche Zimmerbelegung stieg um 0,1% auf 70%, und der Netto-Zimmerpreis konnte um 0,4% auf 101,60 € angehoben werden.
An der Spitze der Top 50 steht nach wie vor Accorhotels mit 356 Häusern und einem Nettoumsatz von 1,36 Mrd. € (2018: 1,31 Mrd. €). Auf den folgenden beiden Rängen gibt es eine Veränderung: Der deutsche Ableger der amerikanischen Kooperation Best Western nimmt den zweiten Platz ein und verweist die Intercontinental Hotels Group auf Platz drei. Das starke Wachstum des Best-Western-Umsatzes um 25,7% auf 886,7 Mio. € (Schätzung der Gruppe) erklärt sich unter anderem durch die Übernahme von Worldhotels.
Fest steht jedoch: Das Corona-Jahr wird eine bittere Wendung bringen. So prognostizieren die a&o Hostels rund 60% weniger Umsatz im ersten Halbjahr 2020. Die B&B Hotels schätzen, dass sich die Lage nicht vor 2022 erholen wird, und die Dorint-Hotels rechnen für 2020 mit einem Jahresumsatz von 125 Mio. € statt der geplanten 280 Mio. €. So düster die Aussichten auch sind: Die Top 50 zeigen sich kämpferisch. AHGZ
Hotelinvestments im zweiten Quartal fast lahm gelegt
Im zweiten Quartal 2020 hat die Coronakrise am deutschen Hotelinvestmentmarkt einen Einschlag hinterlassen. Das Investmentvolumen fiel im gesamten ersten Halbjahr mit 1,2 Mrd. bis 1,4 Mrd. € deutlich niedriger aus als im Vorjahreszeitraum, berichten Maklerhäuser.
Nach einem recht guten Jahresauftakt registriert BNP Paribas Real Estate (BNPPRE) von April bis Juni nun das „schlechteste Quartalsergebnis seit 2013“. JLL hat im zweiten Quartal lediglich acht Transaktionen ermittelt und spricht von Rückgängen im „historischen“ Ausmaß. Nur rund 260 Mio. € haben Investoren in die Hand genommen, um Hotelobjekte zu kaufen. Für die meisten klassischen institutionellen Investoren sei es derzeit zu schwer, Hotelankäufe in ihren Gremien positiv zu bescheiden, erklärt Olivia Kaussen, Head of Hotels bei CBRE in Deutschland. Ausnahmen bildeten derzeit noch Hotels im Core-Segment.
Zu den größten Einzeltransaktionen im zweiten Quartal gehörte der Verkauf des nhow Berlin. Im Zuge der Transaktion hat EPH European Property Holdings 89,9% der Anteile des Hotels von der kanadischen Jesta Group erworben. Außerdem kam es zu einem Ankauf der Projektentwicklung „the niu Cure“ in Erlangen als Teil der gemischt genutzten Immobilie Paul Carré durch Kingstone Investment Management. Verkäufer war S&P Commercial Development.
Lediglich eine Portfoliotransaktion wurde im zweiten Quartal 2020 mit dem Erwerb der Ferienpark-Plattform Roompot durch KKR realisiert, bilanziert JLL. Verkäufer war Ende Juni der französische Investor PAI Partners. Der Transaktionswert betrug insgesamt 1 Mrd. €, auf Deutschland entfiel mit zwei Häusern aber nur ein geringer Anteil davon.
Der Fokus der Käufer lag laut CBRE im ersten Halbjahr auf Immobilien mit drei oder vier Sternen, die zusammen mehr als 90% des Marktgeschehens bestimmten. Betrachtet nach Standorten war Berlin der aktivste Einzelmarkt im ersten Halbjahr mit 296 Mio. € Umsatz. Auf alle Top-7-Städte entfiel mit 622 Mio. € dabei rund die Hälfte des gesamten Hotelinvestitionsvolumens in Deutschland. Dies ist im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 ein Rückgang um 30%. Projektentwicklungen machten bis Ende Juni 2020 bei einem Volumen von ca. 270 Mio. € 22% des Gesamtgeschehens aus, im Vergleichszeitraum waren es 706 Mio. €. Immobilien Zeitung
41,7% weniger Übernachtungen im Juni 2020
Nach den Lockerungen der corona-bedingten Einschränkungen für die Beherbergungsbetriebe erholt sich die Zahl der Gästeübernachtungen langsam. Nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes Wiesbaden wurden deutschlandweit im Juni 2020 insgesamt 29,5 Mio. Übernachtungen von in- und ausländischen Gästen verzeichnet. Das waren 41,7% weniger als im Juni 2019. Zum Vergleich: Im Mai 2020 gab es aufgrund zeitweiliger Schließungen 74,9% weniger Gästeübernachtungen als im Jahr zuvor.
Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Inland sank um 34% auf 27,8 Mio., die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland verringerte sich um 79% (auf 1,7 Mio.) im Vergleich zum Vorjahresmonat.
Im ersten Halbjahr 2020 verbuchten die Beherbergungsbetriebe insgesamt 117,5 Mio. Übernachtungen. Das ist ein Rückgang von 47,1% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Nur 101,8 Mio. Übernachtungen inländischer Gäste wurden in diesem Zeitraum verzeichnet (-44,2%). Bei den Übernachtungen der ausländischen Gäste entstand ein Minus von 60,5% (15,7 Mio. Übernachtungen).



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